Stierkampf - Die Schande Spaniens
Das Märchen von den gefährlichen, wild entschlossenen Kampfstieren und den wagemutigen Toreros
bricht schnell in sich zusammen, wenn man hinter die Kulissen blickt. Oft gibt man den Tieren tagelang Entwässerungsmittel um ihnen die Kraft zu nehmen und sprüht ihnen vor dem Kampf Pfeffer-spray in
die Augen, damit sie schon sehgeschwächt sind, wenn sie in die Arena laufen. Das nächste Manko kommt, wenn man sich die Motorik eines Bullen genauer betrachtet. Eigentlich ist das ganze Getue um den
Stierkampf ein großer Fake und so ein Torero nicht mehr als ein Copperfield für Arme.
Was kaum jemand weiß – und viele nicht wissen wollen – Bullen haben eine viel langsamere Reaktionszeit als z.B. wir Menschen. Vergleichen kann man das damit, wenn man einem kleinen Kind auf die Nase
stupst. Es wird die Hand nie erwischen, weil seine Motorik noch nicht so ausgeprägt ist wie bei einem Erwachsenen. Motorisch gesehen ist ein Bulle ein Baby. Vom Wesen her eigentlich harmlos, denn von
der Evolution her ist seine Hauptaufgabe Gras zu fressen, zu liegen und zu verdauen. Die angebliche Wildheit entsteht durch die Verletzungen, die man ihm zufügt. Im Grunde genommen weiß er gar nicht
was passiert und ist verzweifelt und verrückt vor Schmerz.
Wenn ein Bulle auf einen Torero zuläuft und der Torero scheinbar todesmutig stehen bleibt und erst im letzten Moment zur Seite geht, hat das nichts mit Mut zu tun. Es ist wie eine Lokomotive, die auf
einen zufährt. Die kann nämlich auch nicht zur Seite ausweichen. Der Torero weiß, dass der Bulle nur träge reagieren kann. Mit einem Hund würde so ein Täuschungsmanöver niemals funktionieren. Während
des Stierkampfes kommt hinzu, dass der Bulle wegen des Blutverlustes fast blind, schwächer und noch langsamer wird. Hätte der Torero das rote Tuch nicht, würde der Stier ab einem bestimmten Punkt gar
nicht mehr reagieren, weil er den Torero selbst nicht mehr erkennen kann. Das ist auch der Grund, warum der Bulle immer auf das Tuch reagiert. Den Torero sieht er nämlich nicht.
Genauso ist es, wenn der Torero direkt am Bullen steht und der Bulle sich im Kreis dreht. Vergleichen wir es mit einem Ruderboot und einem Öltanker. Der Öltanker wird ein Ruderboot, das an seiner
Seite befestigt ist nie überfahren können. So ist es mit dem Torero und dem Stier. Das Einzige, was der Torero beachten muss – er muss direkt am Bullen stehen. Gerade das, was so gefährlich aussieht
ist die sicherste Position. Natürlich muss man so etwas trainieren. Im Endeffekt ist es jedoch nichts anderes als ein Hütchenspieler-trick. Von wegen wagemutiger Torero - kleiner mieser
Schwindler.