Lebendig geschlachtet in Deutschland
Fehlerquoten bei Tötungen in Schlachthöfen
Die Missstände in den Schlachthöfen sind der Öffentlichkeit bekannt, werden aber nach wie vor
politisch geduldet. Jähr-lich werden in deutschen Schlachthöfen 3,6 Millionen Rinder und 59 Millionen Schweine geschlachtet. Der größte Schweine- schlachter Tönnis tötet und zerlegt pro Tag (!)
20.000 Tiere in einer Betriebseinheit.
Die durchschnittliche Fehlerquote – also Tiere, die nicht be-täubt und getötet sind, sondern bei Bewusstsein geschlachtet werden – beträgt nach Angaben der Bundesregierung bei Rindern über 9
Prozent, bei Schweinen in der manuellen Tötung 12 Prozent und in automatischer Tötung 3,3 %. Laut Bundesregierung durchlaufen bis zu 750 Schweine pro Stunde eine Betäubungsanlage. Damit blieben
fünf Sekunden für das fachgerechte Töten der Tiere. Bei Rindern seien es 80 Tiere pro Stunde, womit rund 45 Sekunden je Tier für das Töten blieben
Dabei ginge es bei einer Verbesserung betriebswirtschaftlich gesehen um völlig lächerliche Beträge. Die „Kostenstelle“ Tötung ist ein Posten, das unter 1 % der Gesamtkosten eines Schlachthofes liegt. Die Verdoppelung der Tötungskosten – d.h., dass pro Jahr 300.000 Rinder und 5 Millionen Schweine nicht mehr lebendig geschlachtet würden – hätte lediglich zur Folge, dass ein Schnitzel bei Aldi dann nicht mehr EUR 1,50 sondern EUR 1,51 kosten würde. Als Nebeneffekt würden sogar mehrere tausend Arbeitsplätze geschaffen. Aber – anscheinend darf auch das Sterben nichts mehr kosten.