Die Wahrheit hinter dem Mythos argentinisches Fleisch

Mit argentinischem Rindfleisch verbindet man in Europa in etwa dieselben Assoziationen wie mit dem Marlboro Man: Freiheit, Weite, Cowboy Leben. Diese Assoziationen musste allerdings schon der Original Marlboro Man Wayne McLaren teuer bezahlen, denn er verstarb qualvoll an Lungenkrebs. Die Behandlung der Rinder und Pferde auf den Estancias ist nicht minder grauenvoll.

Gestehen wir der südamerikanischen Weide-Haltung zumindest eines zu, sie ist für die Tiere 1000 Mal besser als unsere intensive Stall- oder Boxenhaltung. Die Tiere sind im Freien und können sich bewegen. Was genau so barbarisch wie bei uns abläuft sind Kastration ohne Betäubung und die Markierung mit Brandzeichen. Schon hier gilt für die Tiere: „Entweder Du packst das oder nicht!“ Tierärztliche Versorgung, Schmerzmittel, Nachbehandlung gibt es nicht. Dramatisch wird es für die Tiere bei Schlangenbiss, Krankheit oder Verletzung. Den Goucho (südamerikanischer Cowboy) interessiert das einfach nicht. Entweder das Tier kommt damit klar oder eben nicht. Ein gebrochenes Bein ist nicht das Problem des Gouchos sondern des Rindes oder Pferdes. Niemand käme auf die Idee zu helfen. Sogar die Kugel für den Gnadentod ist zu teuer.

Besonders kritisch wird es beim Verladen und Transport der Rinder und Pferde. Wir dürfen uns das nicht wie bei uns mit Rampen und speziellen Verladevorrichtungen vorstellen. Europäischer Transport wäre für Rinder und Pferde in Südamerika oder Asien wie Reisen 1. Klasse. Das Aufladen auf den Ranches verläuft zwar brutal aber wenigstens über Rampen. Es gibt übrigens schon Bagger mit Greifzangen. Gebrochene Schultern, Rippen und Hüften sind an der Tagesordnung. Die Fahrt ist aber schon anders als bei uns, weil die meist uralten LKWs eine andere Federung haben als die europäischen Fahrzeuge. Beim Umladen oder Abladen auf Viehmärkten, in Verladestationen und Exporthäfen werden die Tiere dann einfach von den LKWs gekippt. Tausende der Tiere brechen sich dabei die Beine und werden in diesem Zustand oft tage- oder sogar wochenlang weiter transportiert. Argentinien und Uruguay haben Exportquoten in die arabischen Länder übernommen. Sie liefern also quer über den Atlantik in den Libanon und nach Ägypten. Andere Exporte verlaufen um ganz Afrika herum in den Mittleren Osten oder um Kap Hoorn bis nach Hawaii und Mikronesien. Man kann sich also vorstellen, was die Tiere ertragen müssen.

Das Video zeigt den Umgang mit Schlachtpferden. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass das nicht die Ausnahme sondern die Regel ist. Dieser Umgang mit den Tieren zieht sich von Patagonien im äußersten Süden des Kontinents bis hoch nach Mexiko. In diesen Ländern gibt es Märkte und Verlade-stationen, wo jede Woche Zehn tausende von Tieren verladen und anschließend von den LKWs geworfen werden. Warum zeigen wir das? Viele Menschen glauben, dass sie etwas „Gutes“ tun, wenn sie argentinisches Fleisch essen, weil die Tiere wenigstens ein schönes Leben haben. RTN muss diese Meinung wieder einmal widerlegen.

Vorsicht, Tierliebhaber werden diese Aufnahmen nur schwer ertragen können. Im Video geht es um den Verkauf von argentinischem Pferdefleisch in Belgien. Bei Rindern läuft der Umgang mit den Tieren nicht anders ab.

http://www.youtube.com/watch?v=yn55YYCMABA&feature=player_embedded