Mulesing – Barbarisch und nutzlose Qual von Schafen

Australien produziert mehr als 50% der weltweiten verkauften Merino Wolle. Das Merinoschaf, eigentlich in Australien gar nicht beheimatet, wurde durch Zucht so verändert, dass es heute viel mehr Wolle produziert als das ursprüngliche Tier. Diese Zuchtveränderung hatte allerdings den Nachteil, dass sich bei diesem „neuen“ Schaf die Haut kringelt und eine Fliegenart ihre Eier dort ablegt. Wenn die Larven schlüpfen, fressen sie sich ins Fleisch und verursachen Infektionen die bis zum Tod des Tieres führen können.

Um das Problem zu lösen – nämlich die Haut zu glätten – wenden die Farmer eine besonders perfide Prozedur an, das sog Mulesing. Ohne Narkose, örtliche Betäubung oder Schmerzmitteln schneiden sie mit ganz normalen Baum- oder Heckenscheren großflächig Hautfetzen aus den Tieren. Sie gehen davon aus, dass sich die übrig bleibende Haut an-schließend strafft und die Fliegen keine Eier mehr in Falten legen können. Das Gegenteil ist der Fall. Nach dem bar-barischen Akt legen die Fliegen ihre Eier jetzt in die offene Wunde. Die Schafe erleiden fürchterliche Schmerzen, die Wunden entzünden sich und viele der Tiere verenden nun an der Wundinfektion.