Die fleischlose Metzgerei

Keine Angst, wir kommen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und sagen „Du böser Fleischesser“ oder gar „Fleischfresser“. Das ist kontraproduktiv und erzeugt nur Aversionen. Wir möchten dieses Thema ganz nüchtern und sachlich darstellen. Für den Augenblick setzen wir uns sogar in die Nesseln und behaupten „Es muss schon einen Grund gehabt haben, dass die Evolution einen großen Teil der Menschen zu Fleischessern gemacht hat“. Darum geht es aber gar nicht, das ist Vergangenheit. Die Frage - ob man Fleisch aus ethischen Gründen essen darf - wird sich in Zukunft gar nicht mehr stellen. Es wird sich erübrigen. Ein paar knallharte Fakten stehen im Weg an denen wir nicht mehr vorbei kommen. Rock the Nature geht das Thema nicht einmal vom tierschützerischen Aspekt aus an sondern wirtschaftlich und ökologisch.

Innerhalb der nächsten 60 Jahre verdoppelt sich die Weltbevölkerung auf 14 Milliarden Menschen. Schon jetzt - also 2012 mit 7 Milliarden Menschen - macht Weideland und Ackerland, das für den Futtermittel-anbau genutzt wird, fast 80% der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Rund 3,4 Milliarden Hektar Land sind Weideflächen und 0,5 Milliarden Hektar entfallen auf Futtermittel. Von der eisfreien Erdoberfläche werden 26%(!) für die Viehwirtschaft genutzt! Die Viehwirtschaft trägt weniger als 1,5% zur globalen Wirtschaftsleistung bei. Aber sie verur-sacht 18% Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen und steht damit sogar noch vor dem Transportsektor. Sie ist verantwortlich für 9% aller anthropogenen CO2-Emissionen. Zur Produktion einer tierischen Kalorie werden je nach Tierart fünf bis dreißig pflanzliche Kalorien verfüttert. Beim Rind bleiben deutlich über 90 Prozent der Nahrungs-energie auf der Strecke!!!!

Im Klartext heißt das. Wenn wir weiter so unsere Hamburger, Steaks, Brathähnchen und Currywürste essen, dann führt genau das zum globalen Verhungern. Das ist keine Panikmache oder Schwarzmalerei. Wie sieht es aus. Auf natürlichem Weg ist diese Menge Fleisch nicht mehr zu produzieren. Kunstdünger, Hormone, Zusatzstoffe, Genverän-derung werden eingesetzt. Und dann passiert das, was mit einem See passiert der „umkippt“. Plötzlich ist es zu spät und der Vorgang ist nicht umkehrbar. Plötzlich – von heute auf morgen - kann überhaupt kein Wasser mehr entnommen werden. Wir wollen jetzt nicht einmal über die militärischen Auseinandersetzungen spekulieren, die sich beim Kampf um Wasser und Lebensmittel ergeben werden. Wirtschaftlich haben wir diese Kriege schon lange. Aber niemand bemerkt sie. Sie spielen sich an der Börse und bei den Notaren ab. Riesige landwirt-schaftliche Flächen wechseln zurzeit die Besitzer. Besonders Afrika wird ausverkauft. In Asien bekommen wir es an den Regenwaldvernichtung wegen der Palmölplantagen mit. Das ist die neue Form des Kolonialis-mus. China mischt als Käufer ganz vorne mit und wird in ein paar Jahren neben Textil- und Schuhmarkt vermutlich auch den Lebensmittelwelt-markt beherrschen.

Was also können wir tun? Uns bleibt gar nichts anderes übrig als unseren Fleischverbrauch zu reduzieren. Wir müssen aber nicht auf Fleisch verzichten sondern nur etwas anderes essen. Wie beim Rauchen ist das in erster Linie eine Kopfsache. Die Neandertaler haben wahr-scheinlich gesagt „Du essen Mammut – Du sein starker Mann“. Darüber müssten wir eigentlich hinaus sein. Wir sagen ab sofort „Du essen Lupinen – Du sein Supermann“. Wir lassen hier die Frauen etwas abseits der Thematik, denn das weibliche Geschlecht hat es schon lange erkannt. Würden Männer in Deutschland ihre Essgewohnheiten an die der Frauen anpassen (weniger Fleisch, dafür mehr Obst und Gemüse), könnte eine Fläche von ca. 15.000 km² (das ist ein 300km breites und 500 km langes Rechteck) im In- und Ausland freiwerden und ca. 15 Millionen Tonnen Treibhausgase und 60.000 Tonnen Ammoniak weniger emittiert werden.

Hier ist ein Video über Lupinen. 7:30 Minuten, die man sich Zeit nehmen sollte. Viele werden überrascht sein, was es so alles gibt.

Rock the Nature – denn eigentlich ist es so einfach,

http://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-leben-taeglich-wissen/clip/fleisch-pflanzen-1.184037